Die Jubilate - Kirche

 

Im Februar 1955 war es beschlossene Sache, das Presbyterium Valdorf, zu dieser Gemeinde gehörten die Bonneberger, fasste den Entschluss: auf dem Bonneberg sollte es eine eigene Kirche geben. Mit einem Brief an das Kreiskirchenamt wurde der Antrag mit den Worten „… denn die Gemeinde ist nun gewachsen, es sind mit mittlerweile 1660 Seelen….“, begründet.

Einweihung am 8. Mai 1957 am Sonntag Jubilate

Es wurde bewilligt und die Bauarbeiten konnten beginnen. Ein Jahr später wurde das Richtfest gefeiert. Viele Schwierigkeiten mussten in dieser Zeit überwunden werden, es wurde sogar eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Mit einem Kleinkalibergewehr wurde die "Kugel" mit einer Kugel getroffen.

Die Kugel in der Kugel

Oben auf der Kirchturmspitze wurde die Weltkugel durch mehrere Kugelschüsse beschädigt. Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Vermutungen machten die Runde, aber der Schuldige war nicht auszumachen. Die Gesamtkosten für den Bau beliefen sich auf 212.817 DM.

Am Jubilate-Sonntag 1957 wurde die Kirche von Präses Wilm eingeweiht und erhielt daher auch ihren Namen. „Jubilate“ (lateinisch: „jubelt!“) Das war am 8.Mai 2017 zur Geburtstagsfeier von 60 Jahren und ein guter Grund dafür.

1959 wurde das Pfarrhaus gebaut und ab 1970 war Bonneberg eine eigene Gemeinde. Der Bau des Gemeindehauses folgte, die Einweihung fand 1972 statt. Hier waren die Kosten mit 402.000 DM schon deutlich höher.

Pastor Oberwelland, auch Pastor in Valdorf, war nun der erste Pastor. Es folgten Pastor Ketelhut, Stigmann und Hohendorf. Danach war Pastor Linnemann 16 Jahre auf dem Bonnneberg der Gemeindepfarrer und mit seinem Ruhestand löste ihn 1982 Pastor Martin Streich ab. 31 Jahre war er für alle Belange, die eine Kirchengemeinde mit sich bringt, im Dienst, bis zu seiner Pension im Dezember 2015. Bis nach Valdorf waren es früher bis zu 1 ½ Stunden Fußmarsch, nun war der Weg zur Kirche in der Dorfmitte nicht mehr so weit.

Die Orgel

Über 20 Jahre gab es in der Kirche „nur“ ein Harmonium, 1979 wurde die Steinmann- Orgel mit bekannten Musikern aus den USA und Japan eingeweiht. Die Kosten dafür betrugen 134.000 DM. Seit 1985 war Frau Linnemann bis zu ihrem Ruhestand die treue Organistin.

Die Küsterin Frau Brinker, übernahm das Amt 1976 von Ihrer Schwiegermutter. Auch sie war stets zu Diensten bis zu ihrer wohlverdienten Rente. Obwohl sie schon viele, viele Jahre im Ruhestand ist, steht sie mit ihrer tatkräftigen Hilfe bis heute stets parat. Ihre Nachfolgerin war für ein paar Jahre Frau Mittmann.

Die Gemeindesekretärin Frau Koch, war viele Jahre für den „Schreibkram“ zuständig. Frau Schröder übernahm danach die unzähligen Aufgaben im Gemeindebüro, vom Schreiben der Familienstammbüchern, Programmzetteln und das Erinnern an so manchen Termin.

Viele viele Ereignisse, Begebenheiten, Feste oder Aufführungen, schöne, traurige und bemerkenswerte sind in der Jubilate- Kirche geschehen. Viele Gemeindegruppen sind vor Ort, für jeden ist etwas dabei, für Alt und Jung, ob Groß oder Klein. Die Musik durch Orgel, Keyboard, Posaunen oder Klavier belebt in vielfältiger Weise die Kreise und die Gottesdienste, die alle 14 Tage sonntags stattfinden.

Die neuen Kirchfenster wurden nach einem halben Jahr Fertigungszeit 1988 in einem wunderschönen Festgottesdienst eingeweiht. Mit einem Gedicht von Frau Mühlke, eines von sehr sehr vielen, wurde in Reimform berichtet, was in den Fenster dargestellt wird. Hier ein ganz kleiner Auszug daraus: „…1957 wurde die Kirche erbaut, da war man noch nicht mit Thermopen vertraut. Wegen der Heizkosten wollte man sparen und neuen Kirchenfenstern Kosten tragen. 1988 wurden sie eingeweiht, das neue Fenster im Altarraum wurde erst 6 Jahre später dazu gereiht … .“ Die Erschaffung der Welt, Karfreitag und Ostern, die Auferstehung sind in den Kirchenfenstern zusehen.

Das Altakreuz

Das Altarfenster, ein echter Blickfang wenn man die Kirche betritt, wird 1994 erneuert und auch hier ist mit großen Buchstaben das A und O zu sehen. Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des klassischen griechischen Alphabets, sind ein Symbol für Anfang und Ende. Damit für das Umfassende, für Gott und insbesondere für Christus als den Ersten und Letzten. So wie in der Offenbarung 22,13 Jesus Christus selbst von sich sagt: „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Im Seitenschiff und im Eingangsbereich finden sich insgesamt 4 weitere Fenster von dem Künstler Horst Bohatschek aus Löhne.

Der Evangelist Lukas im Symbol des Löwen

Zwei der vier Evangelisten werden symbolisch als Löwe(Markus) und Adler(Johanes) dargestellt. Die Fenster im Eingang stellen 2 alttestamentliche Geschichten dar, der Sündenfall mit der Schlange und die Sinflut mit dem Regenbogen, als Zeichen für die Treue Gottes.

Das Altarkreuz ist aus Schmiedeeisen gestaltet und vergoldetem Murano - Mosaik, dass wunderschön leuchtet, wenn morgens die Sonne durch die Kirchenfenster scheint. Weiterhin sind die 3 Kerzenhalter im Altarbereich aus diesem Schmiedeeisen.

Der Musikraum am Gemeindehaus wurde 1992 angebaut. Ein Gedenkstein neben der Kirche erinnert mit den Worten „ Gestorben zum Leben - begraben zur Auferstehung“ seit 1976 an die Menschen, die in den beiden Weltkriegen gestorben sind. Der Turm ist der Aufstieg zur Orgel und weiter zu den drei Glocken, mit einem Gewicht von 850 kg. Eine Ausstellung von etlichen Bildern einer Künstlerin vom Bonneberg konnte vor einigen Jahren dort gezeigt werden. Mit dem Titel „Geheimnisvolle Kunst im Turm“, konnten viele Besucher über mehrere Tage die Exponate dort besichtigen.

Viele Menschen werden an diesem Taufbecken getauft. Die Schale ist gestiftet von Frau Alma Mühlke

Viele fleißige Helfer dekorieren wunderschön und mit Liebe fürs Detail die Kirche für ihre Feste. Die Jubilate Kirche, ein Ort wo Begegnung, Gemeinschaft, Ermutigung und Gottes Wirken sich entfalten will. Wo Menschen sich treffen, um Gott zu begegnen, um Trost und Orientierung für ihr Leben zu erfahren, um IHM die Ehre zu geben.