Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Stephan

In Musik gefasste Dankbarkeit: Kammerkonzert "Songs of Gratitude" in St. Stephan faszinierte die Zuhörer

Erstellt am 03.10.2021
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von Sandra C. Siegemund

Mit „Songs of Gratitude“ begeisterten Sopranistin Irina Trutneva, Santa Bukovska am Saxophon und Liga Auguste an der Orgel die Zuhörer in St. Stephan. Die drei Musikerinnen zogen das Publikum mit ihrer Virtuosität in ihren Bann. „Die Normalität, die man aus der Vergangenheit kennt, weiß man um so mehr zu schätzen, wenn sie einem genommen wird. Wir sind dankbar, wieder musizieren zu dürfen. Nicht nur deshalb heißt unser Programm 'Songs of Gratitude'. Man kann über vieles dankbar sein, auch über die Musik“, sagte Liga Auguste. „Für 'Psalms of David' von Ēriks Ešenvalds brauchten wir eine Sängerin. So entstand die Idee zu diesem gemeinsamen Konzertabend“, erläuterte die Kantorin an St. Stephan. „Ein Liedermacher, dem Angst und Frust nicht fremd sind, der Lieder voller Herzenswärme und Gottvertrauen geschrieben hat, hat Ešenvalds im Vorwort seiner Psalmvertonungen geschrieben“, so die Kirchenmusikerin.

Ein abwechslungsreiches Programm erwartete die Zuhörer, Werke zeitgenössischer Komponisten und die bekannten Arie von Johann Sebastian Bach „Ich folge dir gleichfalls“, von Irina Trutneva mit ebenso virtuoser Eleganz interpretiert wie das moderne „O Magnum Mysterium“ von Morten Lauridsen. Die aus Russland stammende Sopranistin hat in diesem Jahr ihr Gesangsstudium in Detmold mit dem Konzertexamen abgeschlossen. Mit der „Sonnenaufgangsserenade“ von Romualds Jemaks, einer musikalischen Morgenstimmung, in der man hören konnte, wie die Natur erwacht, eröffneten Liga Auguste und Santa Bukovska den Konzertabend. Herzensangelegenheit der international erfolgreichen Saxophonistin aus Lettland ist die Kammermusik. In „Musique du soir“ von Pēteris Vasks folgte auf einen ruhigen Beginn ein sich zu dramatischen Dissonanzen steigernder Mittelteil, bevor fließende Klänge wieder eine ruhige Nacht symbolisierten. „Eine Choralfantasie ohne Choral, weder gregorianisch noch protestantisch, in Moll, aber mit strahlendem Schluss in G-Dur“ kündigte Liga Auguste das eindrucksvolle Solostück für Orgel „Te Deum“ an, das Pēteris Vasks 1991 für die wiedererlangte Unabhängigkeit Lettlands komponierte.„Arvo Pärts Stück 'Spiegel im Spiegel' ist komplett symmetrisch strukturiert“, erläuterte Liga Auguste. Nach dem aus Filmen bekannten Werk musizierte das Trio zum Abschluss „O Salutaris Hostia“ von Ēriks Ešenvalds. „Die Musik ist wunderschön“, so Liga Auguste, und mit tosendem Applaus bewiesen die Zuhörer, dass sie ihre Begeisterung teilten. Nach stehendem Ovationen wiederholten die drei Musikerinnen das Werk als Zugabe.

Haben in St. Stephan mit lettischer Musik begeistert (von links): Kantorin Līga Auguste an der Orgel, Sopranistin Irina Trutneva und Santa Bukovska am Saxophon.

Saxophonistin Santa Bukovska (links) am Saxophon und Sopranistin Irina Trutneva (rechts) sorgen für lettische Klänge von der Orgelempore in St. Stephan.