Ex-TV-Richterin Barbara Salesch stellt in St. Stephan bis zum 10. November ihre Kunstwerke aus: "Farbenfroh wie das Leben"

von Gabriela Peschke

Richterin Barbara Salesch mag es bunt und hat sich - nach langer Zeit erfolgreicher Fernseh-Shows bei SAT.1 – nunmehr endgültig der Malerei verschrieben. „Jetzt habe ich die Zeit, mich ganz der Kunst zu widmen“, verriet die 71-Jährige. Und so freute sich die ehemalige Fernseh-Richterin sehr, dass es nach wiederholten Versuchen nun geklappt hatte, eine Auswahl ihrer Bilder in der Kirche St. Stephan zu zeigen.

Am Sonntag wurde ihre Ausstellung eröffnet, die voraussichtlich bis Ende November zu sehen sein wird. Insgesamt sind 50 Exponate, vom preiswerten DIN-A-4 Ausdruck einer Tablet-Grafik über eine aufwändige, goldversetzte Auftragsarbeit zum „Rheingold“ bis hin zum farbenfrohen Zyklus von Blumendrucken oder wandfüllenden Farbornamenten zu sehen, allesamt Arbeiten aus den letzten zehn Jahren der Künstlerin, die in Petershagen lebt und arbeitet.

Barbara Salesch in St. Stephan: Hier zeigt sie bis zum 10. November Bilder aus ihrem Fundus.

Pfarrerin Christine Höke (rechts) hat mit dem Gottesdienst zum Thema "Farbenfroh wie das Leben" die Ausstellung von Barbara Salesch eröffnet.

Begleitet den Gottesdienst mit der Geige: Susanne Schulz.

Barbara Salesch erläutert den Besuchern ihre Kunstwerke.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit einem Gottesdienst zum Thema „Farbenfroh wie das Leben“. In Vertretung für Pfarrer Jörg Uwe Pehle beleuchtete Pfarrerin Christine Höke die Bedeutung von Licht und Farbe im Leben des Menschen: „Wo es kein Licht gibt, gibt es auch keine Farben“. Da passte das Kirchenlied „Die güldene Sonne“ wunderbar als musikalischer Auftakt. In ihrer Predigt erinnerte die Pfarrerin an die lange Tradition gemalter Bilder als Ausdruck menschlicher Schöpferkraft und spannte den Bogen zu Gottes Kreativität und Schöpferkraft: „Gottes Welt ist längst nicht eintönig, schon gar nicht schwarz-weiß“. Christine Höke erinnerte auch daran, dass es für das Licht Gottes die passenden Rezeptoren im Menschen brauche, damit das Leben farbig werde – ganz so, wie es physikalisch beim Auge des Menschen passiert. „Lassen Sie Gott Farbe in Ihr Leben bringen“, forderte die Pastorin die Gemeinde auf.

Auch Barbara Salesch hatte Gelegenheit, einmal auf die Kanzel zu steigen und „von oben“ über ihre Werke zu sprechen. „Ich male nur abstrakt, niemals gegenständlich“, erläuterte sie. Sie lasse sich immer vom leeren Blatt inspirieren und setze die vier Faktoren Form, Farbe, Kraft und Bewegung zueinander in Beziehung. Beim Rundgang durch das Kirchenschiff hatten die Besucher später Gelegenheit, große, farbenfrohe Ölgemälde genauso zu bestaunen wie kleine Tuschezeichnungen in schwarzweiß im Taschenformat. Die Farbigkeit des Gottesdienstes wurde auch musikalisch umgesetzt: Dank Liga Auguste an der Orgel und Susanne Schulz mit der Geige. Gemeinsam präsentierten sie anspruchsvolle musikalische Einlagen, darunter schwungvolle Barockmusik von Händel, Jules Massenets „Meditation“ aus der Oper Thaiis und Antonin Dvoraks „Humoresque“. Zum Ausklang des Gottesdienstes gab es zudem noch ein Geburtstagsständchen: Als Überraschung für Pastorin Christine Höke stimmte Liga Auguste „Viel Glück und viel Segen“ an. In fröhlicher Stimmung klang der Gottesdienst aus und die Besucher widmeten sich der Führung von Barbara Salesch. Eine Tasse Kaffee und ein Glas Sekt, an Tischen vor dem Kirchtor im Sonnenschein serviert, gaben dem Ereignis zusätzlich einen recht geselligen Anstrich.

Barbara Salesch: "Farbenfroh wie das Leben"

Die Ausstellung in der Kirche St. Stephan ist zu sehen:

  • dienstags - freitags von 10-13 Uhr und von 15-17 Uhr
  • samstags von 10-13 Uhr
  • sonntags im Anschluss an den Gottesdienst und von 15-17 Uhr

Die vier Reliefs mit dem Thema "Das Rheingold" wurden 2015 für das Foyer des Stadttheaters Minden zur Premiere von Richard Wagners "Rheingold" gestaltet.

"Les Fleurs du Bien" (übersetzt: Die Blumen des Guten) heißt der Zyklus aus insgesamt 64 Blumenmotiven, wovon einige in der Kirche St. Stephan jetzt zu sehen sind.